Bessere Produkte dank strukturierter Analyse von Kundenfeedback
Das Start-Up MARA Solutions (Market Research Automation) wurde jüngst von der DACH Ausgabe des Forbes Magazins in seine Liste der "30 Spinoffs to watch 2021" aufgenommen. Maximilian Lüders, einer der Gründer des Unternehmens hat nicht nur Wirtschaftsingenieurwesen an der KIT-Fakultät für Wirtschaftswissenschaften studiert, sondern auch in der Forschungsgruppe „Marketing & Vertrieb“ promoviert. Ein Grund mehr für uns das Unternehmen sowie den Karriereweg von Herrn Lüders genauer zu betrachten.
Herr Lüders, warum wurde MARA Solutions gegründet und was begeistert Sie bis heute besonders an dieser Idee?
Unternehmen geben viel Geld dafür aus, um zu verstehen was Konsumenten und Konsumentinnen über Produkte und Optionen am Markt denken. Klassische Marktforschung ist in der Regel zeitaufwendig und deswegen teuer. Allein der Datenerhebungsprozess ist komplex. Mit unserer Softwareanwendung MARA Solutions, denken wir Marktforschung neu und automatisieren diese für ausgewählte Fragestellungen. Wir nutzen bereits bestehende Informationen, z.B. in Form von Produktrezensionen, um zu analysieren wie die Kundschaft Produkte wahrnehmen. Unser Ansatz spart Kosten und Zeit und liefert sehr gute Ergebnisse, für eine erste Marktanalyse. Wir tragen dazu bei, dass auch Unternehmen ihre Konsumenten Konsumentinnen besser verstehen, die bisher noch nicht in professionelle Marktforschung investieren konnten – das begeistert mich vor allem an unserem Angebot.
Wie genau nutzt MARA Solutions Feedback von Kunden und Kundinnen, um daraus Handlungsempfehlungen für Unternehmen auszusprechen?
Wir analysieren mit Hilfe von Deep Learning unstrukturierte Daten, also die Rezensionen, und leiten daraus strukturierte Daten ab. Aus den Rezensionen lesen wir einzelne Attribute heraus, die bewertet wurden – und zwar immer spezifisch für die analysierte Produktkategorie. Am Beispiel der Bewertung eines Smartphones wären das u.A. das Display, die Kamera, die Akkudauer usw. Wir fassen die bewerteten Meinungsäußerungen zu den jeweiligen Attributen zusammen und zeigen pro Produkt und Marke auf, wie die einzelnen Themen bewertet wurden. Dadurch können wir für Unternehmen ein Bild generieren, wie die wichtigsten Produkteigenschaften aus Sicht der Kundschaft für die Produkte im Markt wahrgenommen werden.
Ihr Studium an der KIT-Fakultät für Wirtschaftswissenschaften liegt nun zwar schon ein paar Jahre zurück – woran erinnern Sie sich jedoch heute noch gerne?
Ich denke sehr gerne an mein Studium am KIT zurück, da dies für mich eine sehr freie Zeit war, in der ich vieles Lernen und ausprobieren konnte. Besonders habe ich genossen, dass das KIT eine Campus-Uni ist und mitten in der Stadt liegt – auch an die WiWi-Bauten am Schloss, denke ich sehr gerne zurück. Während meines Studiums war ich in der Fachschaft aktiv, habe verschiedene Veranstaltungen organisiert und konnte Dinge einfach mal umsetzen. Das war ein vielfältiger Ausgleich zum Studium.
Welche Kenntnisse und Fähigkeiten, die Sie im Studium gewonnen haben und in Ihrer Promotion fortgeführt haben, setzen Sie heute in Ihrem Arbeitsalltag ein?
Bei meinen alltäglichen To-dos profitiere ich heute stark von meinem Wissen, dass ich aus den Marketing und Sales Vorlesungen und meiner Vertiefung darin mitgenommen habe. Ich würde jedoch einen Schritt weiter gehen und bin der Meinung, dass mir im Studium vor allem eine problemstrukturierte Denkweise vermittelt wurde, die mich in meinem Arbeitsalltag unterstützt. Neben dem Studium und den Vorlesungen an sich, habe ich diese Fähigkeit auch besonders durch meine Aktivitäten in der Fachschaft aufgebaut – so wie die meisten KIT-Wiwis, die sich neben dem Studium in einer der zahlreichen Hochschulgruppen engagieren. Auch in Praktika konnte ich Gelerntes anwenden, was eine optimale Ergänzung zum Studium war und mich weitergebracht hat.
Welche Tipps würden Sie Studierenden geben, die auch mit dem Gedanken spielen, ein Start-Up zu gründen?
Einfach machen! Keine der Ideen, mit denen man startet, bleibt so wie sie sind. Daher ist es wichtig vieles auszuprobieren. Erst dadurch werden oft konkrete Probleme erkannt und Lösungswege klar. Die Zeit während des Studiums kann meiner Meinung nach gut als Vorphase einer Gründung genutzt werden, um sich einer Idee oder einem Problem anzunehmen, dieses zu explorieren, mit anderen zu diskutieren und herauszufinden, ob ein konkreter Lösungsbedarf besteht. Am KIT und der KIT-Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ist man umgeben von motivierten Leuten, mit denen man viel erreichen kann, diesen „Gründer-Spirit“ sollte man nutzen.
Und was würden Sie Studieninteressierten raten? Würden Sie sich nochmal für ein Wirtschaftsingenieurwesen Studium am KIT entscheiden und wenn ja warum?
Auf jeden Fall! Den exzellenten Ruf des KIT für den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen kann ich nur bestätigen. In der Studienplanung ist man sehr frei und bei Studienbeginn legt man sich noch nicht auf eine technische Fachrichtung fest. Während des Studiums kann ich jedem raten „sein Ding“ zu machen, in verschiedene Fachgebiete reinzuschnuppern und seinen Interessen nachzugehen, so profitiert man am besten von der Vielfalt des Veranstaltungsangebots. Das Studium und vor allem das Lernen auf Prüfungen ist nach der Schule sicher erst einmal eine Umstellung. Auch die Orientierungsphase vor Studienbeginn ist sehr gut organisiert und bietet einen super Start ins Studium mit hilfreichen Tipps. Und vor allem werden schnell Freundschaften geknüpft. Wichtig ist es auch, Studium und Freizeit gut in Balance zu halten, um das Studium mit einer abwechslungsreichen Freizeit zu vereinbaren, denn das ist gut machbar - wenn man sich richtig organisiert, was ich nicht von Anfang an hinbekommen habe.
Vielen Dank Herr Lüders für die spannenden Einblicke und viel Erfolg weiterhin mit MARA Solutions.
Mehr über Mara: https://www.mara-solutions.com/
Wie ist der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen am KIT aufgebaut? Hier erfahren Sie mehr.